VM-Berger.de - nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können.

Private Krankenversicherung

 

Krankenversicherung

 

Deutschland hat ein duales Krankenversicherungssystem: Die gesetzliche- (GKV) und private Krankenversicherung (PKV). Ca. 9 Millionen Menschen (11%) sind privat versichert, die anderen gesetzlich.

Die private Krankenversicherung in Deutschland ist ein Privileg. Folgende Personengruppen dürfen in die private wechseln: Selbständige und Freiberufler, Arbeitnehmer mit einem Brutto-Einkommen über 53.550€ (2014), Beihilfeberechtigte, wie Beamten und Studenten.

Ein Wechsel in die private Krankenversicherung ist für viele Versicherungsnehmer empfehlenswert. Ob ein Wechsel im konkreten Fall sinnvoll ist, hängt von der individuellen Lebens- und Einkommenssituation ab. Vor dem Wechsel sollte man den Versicherer sehr sorgfältig wählen, denn die Entscheidung für private Krankenversicherung ist oft eine Entscheidung für das ganze Leben.

 

Welche Vorteile hat die private Krankenversicherung?

Die PKV bietet einige Vorteile im Vergleich zu der gesetzlichen Kasse. In der Regel bietet die private bessere Leistungen und ist oft günstiger, als die gesetzliche.

Die Privatpatienten werden überall bevorzugt behandelt und genießen deutlich besseren Status bei den Ärzten. Das bedeutet in den Praxen kürzere Wartezeiten, schnellere Termine, und bei Bedarf auch Behandlungsarten, die die GKV oft nicht übernimmt. In Krankenhäusern oft 1-2 Bett-Zimmer und Behandlung vom Chefarzt persönlich.

Der Grund dafür sind deutlich höhere Abrechnungen, die Ärzte den privaten Kassen in Rechnung stellen dürfen.

Die Leistungen, die man bei einem Anbieter versichert hat bleiben immer konstant. Sie können nicht reduziert werden, wie das bei der gesetzlichen Kassen seit Jahren der Fall ist.

Der Versicherte bestimmt selbst welches Leistungspaket er versichern möchte, hat also aktiven Einfluss auf seinen Versicherungsschutz. Bei der GKV ist das nicht möglich. Hier sind die Leistungen per Gesetz festgelegt und sind bei allen Kassen zu 95% identisch.

Jüngere Versicherte, die alleine in die PKV wechseln zahlen meistens günstigere Beiträge, als bei der GKV. 

 

 

Welche Leistungen bietet die private Krankenversicherung?

Das Leistungsspektrum der privaten ist deutlich umfangreicher als das der gesetzlichen Kassen. Durch individuelle Auswahl des passenden Tarifs entscheidet der Versicherte selbst über den Leistungsumfang seines Vertrages.

 

Bevorzugte Behandlung

Ein wichtiger Punkt der privaten Krankenversicherung ist die bevorzugte Behandlung. In den Arztpraxen und Krankenhäusern bezahlen Privatversicherer für medizinische Leistungen in aller Regel höhere Honorare als die gesetzlichen Kassen.

 

Hochwertige medizinische Versorgung

Die Privatpatienten genießen je nach gewähltem Versicherungsschutz noch viele weitere Vorteile. Dazu gehören die freie Arztwahl (auf Wunsch auch Facharzt ohne Überweisung), volle Kostenerstattung für alle anerkannten und oft sehr teuren Behandlungsmethoden und Arzneimittel. Auf Wunsch keine Zuzahlungen für Medikamente Heil- und Hilfsmittel, sowie Heilpraktiker-Behandlung. Europa- oder optional auch weltweiter Versicherungsschutz.

Bis zu 90% Erstattung für Zahnersatz und Implantate.

Im Krankenhaus: Optional Chefarztbehandlung, Unterbringung im 1 oder 2 Bettzimmer, freie Wahl des Krankenhauses bundesweit.

Keine Zuzahlungen für Krankenhaus Aufenthalte.

 

Gilt die private Krankenversicherung auch im Ausland?

Die PKV bietet uneingeschränkten Versicherungsschutz europaweit und weltweit in der Regel bis zu 2 Monaten, bei manchen Versicherern  sogar bis zu 1 Jahr.

Die GKV dagegen bietet den Versicherungsschutz grundsätzlich nur in Europa und nur in den Ländern, mit welchen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen hat.

 

Leistungsvergleich

 

 Vergleich privat – gesetzlich

 

Wie viel kostet die private Krankenversicherung?

Der Beitrag für die PKV ist von einigen Faktoren abhängig.

Zuerst von den gewählten Leistungen. Ein junger Selbständiger entscheidet sich oft am Anfang für einen Einsteiger Tarif, der ähnliche medizinische Versorgung, wie die GKV bietet, meist aber günstiger ist. Andererseits gibt es auch den Top-Tarif für Anspruchsvolle, der bei Bedarf alle erdenklichen Behandlungen - nicht nur Deutschland, sondern auch weltweit - erstattet.

Der Beitrag richtet sich außerdem nach Alter und Vorerkrankungen des Versicherten.

Je früher man in die private wechselt, desto günstiger ist der Beitrag.

Wer Vorerkrankungen aufweist, muss mit Mehrbeiträgen rechnen (so genannte Risikozuschläge).

Den Beitrag kann man durch Selbstbeteiligung reduzieren. Das heißt der Versicherte zahlt zuerst alle Krankheitskosten bis zur Höhe der gewählten Selbstbeteiligung selbst. Erst bei Kosten darüber erstattet die Krankenversicherung.

Generell ist es ratsam gut zu kalkulieren und kleinere Beiträge selbst zu bezahlen. Die meisten privaten Krankenversicherer erstatten im nachfolgenden Jahr zwischen einem bis vier Monatsbeiträgen, wenn der Versicherte keinerlei Rechnungen einreicht.

Ein 30-jähriger Selbständiger, der in einen Einsteiger Tarif der PKV wechselt, spart in der Regel im Vergleich zum Mindestbeitrag bei der GKV (dieser beträgt inklusive Pflege- und Pflichtversicherung ca. 350€ - Stand: 2014). Ein Angestellter im selben Alter kann sogar noch bei einem Top-Tarif sparen, weil der Arbeitgeber seine private Versicherung mit 50% bezuschusst.

Kommen in beiden Fällen auch Kinder oder gegebenenfalls die Ehefrau dazu, muss man erneut kalkulieren. Die private Krankenversicherung kennt nämlich das Prinzip der Familienversicherung nicht. Hier muss man jedes Familienmitglied  einzeln versichern.

 

Die Gesundheitsprüfung

Bei der privaten Krankenversicherung erfolgt vor dem Beitritt eine Gesundheitsprüfung. Grundsätzlich werden nur gesunde Menschen aufgenommen. Im Gegensatz zur gesetzlichen Kasse, denn diese muss jeden aufnehmen, unabhängig von Vorerkrankungen und Gesundheitszustand.

Die PKV fragt bei der Aufnahme meistens 3-5 Jahre rückwirkend im ambulanten Bereich ab. Der Abfragezeitraum im stationären Bereich beträgt 5, seltener 10 Jahre.

Es ist ratsam alle Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß zu beantworten, sonst gefährdet man den Versicherungsschutz. Bei manchen Vorerkrankungen erheben die Versicherer Mehrbeiträge, so genannte Risikozuschläge.

Die genaue Gesundheitsprüfung bei der Aufnahme in die PKV ergibt einen Sinn. Die Versicherer wollen nur möglichst gesunde Menschen versichern, damit die Beiträge für alle Versicherten stabil bleiben können.

Die Versicherungen haben bei Vorerkrankungen oft völlig unterschiedliche Annahmerichtlinien. Bei einem Anbieter kann schon eine Schilddrüsenunterfunktion zur Ablehnung des Antrags führen, ein anderer dagegen erhebt deswegen nur einen kleinen Risikozuschlag.

Deswegen ist es hier empfehlenswert Hilfe vom Makler in Anspruch zu nehmen. Dieser fragt zuerst mehrere Versicherer nach dem medizinischen Votum, so dass der Interessent bereits vor der Antragstellung weiß, welche Tarife zu seinem Gesundheitsprofil passen.

 

Die Beitragsentwicklung

Die Krankenversicherungsbeiträge steigen in beiden Systemen: privat und gesetzlich.

In der GKV erfolgt das über die Steigerung des Beitragssatzes und auch der Beitragsbemessungsgrenze für besser verdienende Angestellte und Selbständige. In der PKV gibt es hin und wieder so genannte Beitragsanpassungen.

Ursache dafür sind die ständig wachsenden Kosten im Gesundheitswesen. Jedoch gibt es hier einen gravierenden Unterschied: bei den gesetzlichen Kassen steigen die Beiträge und gleichzeitig werden seit Jahren die Leistungen gekürzt; bei den privaten sind die einmal vereinbarten Leistungen vertraglich gesichert - die Versicherung darf hier keinerlei Kürzungen vornehmen!

Es gibt zwei Bremsmechanismen bei den privaten, die zu hohe Beiträge im Rentenalter verhindern.

Zum einen werden zehn Prozent der Beiträge aller privat Krankenversicherten zwischen 21 und 60 Jahren einer besonderen Altersbeitragssicherung zugeführt, wodurch gewährleistet wird, dass die Beiträge ab dem Rentenalter nicht mehr steigen.

Zum anderen hat man die Möglichkeit ab 65 in den so genannten Standardtarif zu wechseln, falls die Beiträge für die PKV im Rentenalter zu hoch sind. Dieser Standardtarif  hat mindestens die Leistungen einer gesetzlichen Kasse, ist aber immer deutlich günstiger als der normale Tarif.

 

Ist eine Rückkehr in die gesetzliche Versicherung möglich?

Der Rückkehr ist grundsätzlich bis zu einem Alter von 55 möglich.

Bei Selbständigen durch die Geschäftsaufgabe und Wiedereinstellung in das Angestelltenverhältnis als gesetzlich Pflichtversicherte, also mit einem Jahresverdienst unter der Versicherungspflichtgrenze (53.550€ - Stand: 2014)

Angestellte sind automatisch gesetzlich pflichtversichert, wenn das Einkommen unter diese Grenze sinkt (z.B. beim Arbeitgeberwechsel) bzw. im Falle der Arbeitslosigkeit.

War ein Angestellter in beiden Fällen bereits 5 Jahre privat versichert, kann er auf Antrag in der PKV bleiben.

Nach 55 Jahren ist der Rückkehr in die GKV nur in absoluten Ausnahmefällen möglich.

Durch das Einführen dieser Grenze wollte der Gesetzgeber vermeiden, dass man in jungen Jahren von den niedrigen Beitragssätzen der privaten Krankenversicherer profitiert und im höheren Alter wieder in die gesetzliche wechselt und möglicherweise durch Krankheiten höhere Kosten verursacht.

 

Wie findet man den richtigen Tarif?

Das ist mit Sicherheit nicht einfach. Beim Entschluss in die private Krankenversicherung zu wechseln steht man vor einer Vielzahl von Versicherern mit einer großen Auswahl von  Tarifen.

Die private Krankenversicherung ist oft die Entscheidung fürs Leben, daher sollte diese Wahl gut überlegt sein und man sollte mehrere Tarife in aller Ruhe genau vergleichen.

Da dieses Thema sehr komplex ist und viele Details zu beachten sind, ist hier eine fachkundige Beratung eines Maklers auf jeden Fall zu empfehlen.

 

Preisbeispiel

30-jähriger Selbständige, Tarif mit Mehrbettzimmer, 80% Zahnerstaz, 100% ambulanter Erstattung, Pflegepflichtversicherung, ab 230€ im Monat.